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Was macht ein Photo oder einen Film zur Dokumentation?

Wann ist eine Dokumentation ein Dokument?

Seit Anfang des Jahres arbeite ich an einem Film über den österreichischen Künstler Prof. Richard Agreiter. Richard Agreiter lebt und arbeitet in Steinberg am Rofan in Tirol. Er hat den Auftrag, für die Raiffeisen-Holdieng Niederösterreich/Wien eine Bronze-Skulptur zu fertigen. Diese Skulptur, etwa vie Meter in der Höhe, wird vor dem neuen Gebäude in Wien, direkt an der Donau stehen. Die Entstehung dieser Skulptur filmisch zu begleiten
und aufzubereiten ist meine Aufgabe.

Während der anfänglichen Dreharbeiten hat sich für mich die Frage ergeben, wie weit kann und darf eine Dokumentation gehen?
Ich kenne den Künstler nunmehr seit 2003, habe vieles aus seiner persönlichen Geschichte erfahren und ihn kennen- und schätzengelernt. Inwieweit ist es legitim, vergangene Ereigniusse nachzustellen?Oder ist es sogar notwendig, um die Geschichte zu erzählen? Seine Geschichte. Oder: Muss sich eine Dokumentation streng an das tatsächlich in diesem Augenblick Vorgefundene halten?
Was ist wichtiger, die absolute Authentizität oder die Geschichte, die der Künstler kommuniziert?

Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Um eine Geschichte verständlich zu transportieren, sei es dem Erzähler gestattet, die Elemente zu verwenden, die für eine gelungene Kommunikation sorgen. Eine Dokumentation hat aus meiner Sicht auch die Aufgabe, einen Sachverhalt verständlich und ansprechend zu vermitteln.
Findet sie beim Betrachter kein Interesse, geht die Geschichte verloren.

Und mal ehrlich:  Wieviele Geschichten, die in unzähligen Photographien tagtäglich festgehalten bzw. per Internet weltweit verbreitet werden, bleiben ungesehen und unerzählt?